Berlin war und ist die Hauptstadt der Spione. Die Stadt hat alles zu bieten, was das Herz von Spionagefans bewegt: Legendäre Spionageanlagen, imposante Niederlassungen von Geheimdiensten sowie unzählige Orte, an denen es zu Spionageaktionen wie Observationen, Entführungen und auch Agentenaustauschen kam. Seit 2015 findet sich in Berlin zudem das einzige Museum in Deutschland, das sich explizit mit diesem faszinierenden Thema auseinandersetzt. Das Deutsche Spionagemuseum hat exklusiv für Top10 Berlin eine Liste der 10 spannendsten Spionageorte in Berlin zusammengestellt, damit ihr auch keines der Highlights in der Hauptstadt verpasst.

1. Deutsches Spionagemusum

Zuerst ins Deutsche Spionagemuseum. Hier wird die Geschichte der Spionage erzählt, von den Anfängen in der Antike über die Entwicklung während der beiden Weltkriege und im Kalten Krieg – als Berlin die Hauptstadt der Spione wurde – bis hin zur Gegenwart. Originale Agentenausstattung und exklusive Zeitzeugen-Interviews lassen die jeweilige Epoche lebendig werden. Interaktive Installationen wie eine Codierungsstation und der Laserparcours lassen euch selbst praktische Agentenerfahrung sammeln.

2. Stasi-Museum

Mit der Geschichte der Geheimpolizei der DDR setzt sich das Stasi-Museum auseinander. In diesem Gebäudekomplex saß das Ministerium für Staatssicherheit. Das Museum befindet sich im ehemaligen Hauptgebäude, dem Haus 1. Besucher erfahren anhand von Texten, Zeitzeugen-Interviews und Ausrüstung, wie die Stasi gearbeitet hat. Ein Highlight sind die Original-Arbeitsräume von Stasi-Chef Erich Mielke.

3. Teufelsberg

Auf dem Teufelsberg lag im Kalten Krieg eine der wichtigsten Spionage-Stationen der Welt: die Field Station Berlin. Amerikaner und Briten lauschten von hier mit modernster Technik weit in den sozialistischen Osten hinein. Früher ein Hochsicherheitsgebiet ist die seit den 1990er-Jahren verlassene Anlage mittlerweile für Besucher zugänglich. Neben Führungen zur Spionage-Geschichte des Ortes gibt es dort auch eine Street Art-Galerie. Lohnenswert ist auch der spektakuläre Ausblick auf Berlin.

4. Glienicker Brücke

Neben dem Teufelsberg ist die Glienicker Brücke wohl das berühmteste Bauwerk, dass die Spionage-Geschichte Berlins repräsentiert. Schon vor Steven Spielbergs „Bridge of Spies“ war die Brücke als Schauplatz von Agentenaustauschen weltbekannt. Dreimal – 1961, 1985 und 1986 – fanden diese Austausche statt, vor allem die letzteren von einem riesigen internationalen Presseaufgebot begleitet. Heute ist die Agentenbrücke frei passierbar, nur eine Markierung in der Mitte deutet auf die einstige Grenze hin.

5. Niederlassung des sowjetischen Geheimdienstes KGB

In Berlin befand sich während dem Kalten Krieg auch die weltweit größte Niederlassung des sowjetischen Geheimdienstes KGB außerhalb der Sowjetunion. Auf dem geschichtsträchtigen Gelände an der Zwieseler Straße in Karlshorst wurde nicht nur spioniert: In der dortigen Festungspionierschule endete am 9. Mai 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht der Zweite Weltkrieg. Heute zeigt hier das Deutsch-Russische Museum die Geschichte des Ortes.

6. AlliiertenMuseum Berlin

Im AlliiertenMuseum Berlin geht es um die amerikanische Präsenz während dem Kalten Krieg in Berlin. Unter anderem findet sich hier auch ein besonderes Stück Spionagegeschichte: die Reste des Berliner Spionagetunnels, mit dem CIA und MI6 Mitte der 1950er Jahre russische Telefonleitungen anzapften. Die sogenannte „Operation Gold“ gehörte zu den spektakulärsten und teuersten Spionageaktionen in der Frühzeit der Hauptstadt der Spione.

7. Bahnhof Friedrichstraße

Einen etwas unbekannteren Hotspot für Spionage im Kalten Krieg bildeten die Agentenschleusen am Bahnhof Friedrichstraße. Während sich normale Ausreisende im „Tränenpalast“ einem oftmals schikanösen Prozedere unterziehen mussten, gab es dort für Stasi-Agenten mehrere geheime Grenzschleusen. Hier konnten Agenten wie Karl-Heinz Kurras oder Werner Stiller unbehelligt in den anderen Stadtteil wechseln.

8. Flughafen Tempelhof

Der Flughafen Tempelhof lohnt sich nicht nur wegen des nun öffentlich zugänglichen Rollfelds als Ausflugsort – hier ereignete sich auch Spionage-Geschichte. Spezialeinheiten der US Air Force installierten dort im Kalten Krieg Antennenanlagen mit dem Ziel, weit in den Osten hinzuhorchen. Bis heute gut sichtbar ist der 74 Meter hohe Radar-Turm zur militärischen Luftüberwachung. Die Amerikaner sind mittlerweile ausgezogen, aber die Geschichte dieses Ortes – am bekanntesten wohl aufgrund der Luftbrücke während der Berlin-Blockade 1948/1949 – wird durch mehrere Führungen vermittelt.

9. Sperrgebiet Hohenschönhausen

Neben der Normannenstraße gibt es einen weiteren Komplex, den die Stasi vielseitig nutzte: das Sperrgebiet Hohenschönhausen. Hier befand sich nicht nur das Zentralgefängnis der Stasi, heute die Gedenkstätte Hohenschönhausen, sondern auch ein Standort des Operativ-Technischen Sektors (OTS). In dieser Spezialabteilung konstruierten Experten die nötige Geheimdiensttechnik, mit denen Agenten dann Informationen verdeckt sammeln und unbemerkt schmuggeln konnten. Im gewissen Sinne entstanden dort also die technischen Grundlagen für die Geheimdienstarbeit der Stasi.

10. Zentrale des Bundesnachrichtendienstes

Auch heute noch ist Berlin die Hauptstadt der Spione: Besonders deutlich wird das angesichts der neuen Zentrale des Bundesnachrichtendienstes in der Chausseestraße. Bis 2018 wird der deutsche Nachrichtendienst für Auslandsaufklärung mit 4.000 Mitarbeitern auf dem insgesamt 260.000 m² großen Gelände eingezogen sein. Damit der BND nicht selbst ausspioniert wird, sind die Fenster des Komplexes abgedunkelt und abhörsicher.